Mund und Zähne

Die wichtigsten Probleme: Mundgeruch

Verlässliche Daten, wie viele Menschen unter Mundgeruch (Halitosis, Foetor ex ore) leiden, liegen nicht vor. Vermutlich glauben aber viel mehr Menschen daran zu leiden, als dies tatsächlich der Fall ist. Auf der anderen Seite wissen viele nichts von ihrem Problem, weil keiner sich traut, es anzusprechen. Ausgaben für Mundduschen, Atempastillen, Sprays, Tabletten, Kaugummi und ähnliche Produkte sind reine Verschwendung, denn alle diese Mittel können Mundgeruch allenfalls kurz unterdrücken, ohne die Ursachen zu beheben.
Es gibt viele Ursachen für Mundgeruch. Bis ins letzte erforscht sind sie nicht, doch eines ist klar: Wann immer sich organisches Material zersetzt, entsteht unangenehmer Geruch. Das können Speisereste zwischen den Zähnen oder unter einer Brücke sein (hier ist der Zahnersatz gemeint). Sie können das leicht prüfen, indem Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen und dann daran riechen.


Die Zunge reinigen

Verschiedene Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass Mundgeruch häufig durch bestimmte Bakterien auf der Zunge erzeugt wird. Der Therapievorschlag: Den hinteren Teil der Zunge täglich mit der Zahnbürste abschaben und Mund und Rachen eine Woche lang mit einer antibakteriellen Lösung namens Chlorhexidindiglukonat spülen (in Absprache mit dem Zahnarzt). Das Mittel soll allerdings nicht länger als drei Wochen und nicht regelmäßig verwendet werden, da es sonst den Geschmackssinn beeinträchtigt und die Zähne verfärben kann. Bei offenen Stellen im Mund ist es für die Behandlung nicht geeignet.

Ursachen für Mundgeruch können aber auch Entzündungsherde sein, etwa in Zahnfleischtaschen oder abgestorbene Zellen, die sich kugelförmig verklumpen und zum Beispiel in den Mandeln stecken. Ein Ammenmärchen ist, dass die Hauptursache für Mundgeruch im Magen zu suchen ist.

 

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Berlin 1999. ISBN 3-931908-20-8).
Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Warentest, Berlin.

 

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