Mund und Zähne

Die wichtigsten Probleme: Zähneknirschen

Sind Sie heute mit einem schmerzenden Kiefergelenk aufgewacht? Amerikanische Wissenschaftler schätzen, dass zirka 30 Prozent aller Menschen in der Nacht mit den Zähnen pressen und knirschen. Zahnmediziner nennen das Bruxismus. Die Ursachen dürften im Stress und in seelischer Belastung liegen. Im Grunde ist Bruxismus eine ganz normale Sache, ein "psychisches Stressventil", so meint der ehemalige Vorstand der Wiener Universitätszah­n­klinik, Rudolf Slavicek. "Bei Kindern und Heranwachsenden ist das Verhalten besonders häufig."
Die Folgen dieses Stressabbaus: Die Zähne können sich abreiben und im Extremfall lockern, im Kiefergelenk können morgens Schmerzen auftreten, sogar Zahnersatz kann Schaden nehmen. Daneben können Muskelverspannungen im Hals- und Nackenbereich sowie Kopfschmerzen auftreten.
Medikamente lindern nur die Symptome, beheben aber nicht die Ursachen.
Eine Möglichkeit der Therapie ist die so genannte "Knirscherschiene"; sie ähnelt dem Zahnschutz eines Boxers und schützt die Zähne effektiv. Nachteil: Sie schützt nicht das Kiefergelenk.
Eine weitere Möglichkeit ist die psychologisch-psychotherapeutische Behandlung, nach Slavicek "das erfolgversprechende Mittel der Wahl". Die Therapie versucht, zu den Ursachen der seelischen Belastung vorzudringen und sie abzubauen. Nachteil: Der Erfolg ist nicht sicher, und es fallen Therapiekosten an.

Inzwischen gibt es zu diesem Thema Patientenratgeber, die das Problem eingehend beschreiben und Entspannungsübungen anbieten.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Berlin 1999. ISBN 3-931908-20-8).
Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Warentest, Berlin.

 

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